Nach dem wunderschönen warmen Herbst, hat nun der Winter Einzug gehalten. Winter Riding Overall und Softshellwinterreithose gehören zur Standardausrüstung. Bei allen? Nicht bei mir. Ich selber trage keinen Overall, ich mag diese Dinger einfach nicht. Viel zu unflexibel. Ich schwöre auf das Zwiebelsystem und trage viele Schichten. Das ist vor allem beim Reiten praktisch. Es ist nämlich auch wichtig, dass einem selber warm ist. Aber wie soll das gehen, wenn es draußen -5 Grad? Das erfährst du jetzt:
Anleitung zur „Reiteinheit für warme Füße“
1. Aufwärmen an der Hand (5 Minuten)
Flott gehen, Schritt-Trab-Übergänge und gemeinsam ein wenig warm joggen macht nicht nur einen selber warm, sondern ist auch eine tolle Horsemanshipübung, die auch die Motivation deines Pferdes fördert.
2. Biegungen im Schritt (5 Minuten)
Unterm Sattel geht es gleich los mit einfachen Biegungen auf beiden Händen. Je nach Ausbildungsstand deines Pferdes variierst du die Lektionen.
3. Trabarbeit (5 Minuten)
Noch bevor dir kalt wird beim Schritt reiten startest du in die erste Arbeitsphase Trab oder Tölt. Gib deinem Pferd etwas Zeit sich einzulaufen und achte dann besonders auf Takt und Rhythmus. Sobald Takt und Rhythmus stimmen, kannst du mit aussitzen anfangen.
4. Schrittpause am langen Zügel (5 Minuten)
Während der Schrittpause Finger und vor allem Zehen bewegen, damit sie nicht einfrieren!
5. Galopparbeit (3 Minuten)
Nach der ersten Arbeitsphasen seid ihr richtig gut warm. Nun geht es ans Galoppieren. Abhängig von Gangverteilung und Ausbildungsstand hast du verschiedene Möglichkeiten zu arbeiten: angefangen bei Übergängen Trab-Galopp-Trab, Tölt-Galopp-Tölt und Angaloppieren üben aus dem Schritt bis hin zu Arbeitsgalopp auf beiden Händen mit einfachen Galoppwechseln.
6. Schrittpause am langen Zügel (5 Minuten)
Wichtig wieder: Finger und Zehen bewegen, damit sie warm bleiben!
7. Töltarbeit (5 Minuten)
Die Galopparbeit vor der Töltarbeit fördert die Rückengeschmeidigkeit deines Pferdes im Tölt. So kann der Tölt super angenehm werden und kräftigt die Muskulatur deines Pferdes nachhaltig.
8. Schrittpause am langen Zügel (3 Minuten)
Ganz klar, jetzt ist wieder Pause angesagt. Drei Minuten Schritt und dabei wieder die eigenen Zehen und Finger bewegen und dabei möglichst warm machen.
9. Abreiten im Trab (3 Minuten)
Vorwärts abwärts in Dehnungshaltung traben schließt die flotten Arbeitsphasen nun ab. Dabei wird wieder leichtgetrabt.
10. Abgehen an der Hand (7 Minuten)
Im Winter ist es sinnvoll an der Hand und nicht unter dem Sattel abzugehen. So bleibt einem warm. Je nach Kondition und Gangveranlagung kannst du die Arbeitsphasen abändern. Probiere es einfach mal aus. Achte immer auf Takt und Rhythmus. Das ist wesentlich. Stimmen Takt und Rhythmus nicht, arbeitet die Muskulatur deines Pferdes nicht losgelassen!
Und wie sieht das nun aus, wenn ich und meine Zwiebelschichten reiten gehen? Aufsteigen, dicke Jacke aus, nach der Trabarbeitmuss auch die Reitweste weichen. Beim Aussitzen wird mir dann schon mal richtig warm, spätestens dann wenn ich die eigenen Bauchmuskeln oder Rückenmuskeln zu spüren beginne. In der Schrittphase nach dem Tölt ziehe ich die Reitweste wieder an. Nach dem Absteigen kommt dann wieder die dicke Jacke dazu.
Richtig kuschelig wird es, wenn ich unterrichten gehe. Dann kommen dicke Überhose, dickere Haube und ganz warm gefütterte Schuhe dazu. Kalt wird mir so sicher nicht!
Viel Spaß beim Wintertraining und Warm bleiben!
Eure Vicky